Navigli Mailand
Die Geschichte Mailands ist eng verbunden mit der Entstehung der Navigli, die sich als Wassernetz durch die gesamte Stadt ziehen.
Selbst an keinem bedeutenden Strom gelegen, wird Mailand durch künstliche Wasserstraßen durchzogen, die durch die Flüsse des Hinterlands gespeist werden.
Durch die Verbindung der künstlichen Wasserwege zu Ticino, Lambro, Adda und Po, ist Mailand praktisch mit der Adria verbunden.
An den Ufern des Naviglio lebten einst Arbeiter und Handwerker. Heute werden sie als romantische Viertel zum Bummeln entdeckt. Künstlerateliers, originelle Geschäfte, romantische Kneipen, Trödelmärkte und Sommerkonzerte machen die Navigli zu einem einzigartigen Schauplatz.
Außerhalb Mailands dient das Wassernetz, an dessen Projektierung der Schleusen bereits Leonardo da Vinci mitwirkte nach wie vor der Bewässerung der Felder der Padana (Ebene um Mailand bis zum Po).
Die Navigli sind ein System von Kanälen und Wasserstraßen, deren Bau sieben Jahrhunderte dauerte (vom XII bis XIX Jahrhundert) und die den Lago Maggiore, den Comer See, den Fluss Ticino und Po verbinden, und außerdem Mailand mit der Schweiz, Nord-Ost-und Westeuropa sowie die großen Industrie-Gebiete verbinden.
Die folgenden Navigli sind Teil des Kanalsystems in der Stadt Mailand:
Der erste Kanal wurde im zwölften Jahrhundert realisiert. In nur 35 Jahren Bauzeit wurden 90 km Wasserstraßen gebaut. Später wurde die Konstruktion des Naviglio Grande mit einem System von Schleusen von Leonardo Da Vinci in der XV Jahrhundert weiterentwickelt. Diese kann man noch entlang des Naviglio Pavese besichtigen
Im Jahre 1457 ordnete Francesco Sforza, Herzog von Mailand, die Realisierung eines weiteren Kanals, des Naviglio della Martesana an. Im Jahr 1482 erteilte Ludovico il Moro Leonardo Da Vinci den Auftrag, ein System zu planen, das den Comer See mit Mailand verbindet. Die Entwürfe dazu befinden sich im Museum der Navigli.
Über den Naviglio Grande kam der Marmor für den Bau des Doms mitten ins Zentrum von Mailand.
Im Jahre 1805 ließ Napoleon den Naviglio Pavese zur Vervollständigung der Transportwege bauen, der ebenfalls für den Transport des Candoglia Marmor für den Dombau verwendet wurde.
In der zweiten Hälfte des XIX Jahrhunderts mit Einführung der Eisenbahn wurden die Navigli als Transportmittel weniger gebraucht und schließlich ganz aufgegeben. Mit den Autos und Industrien setzte die Verschmutzung der Gewässer ein.
Viele Abschnitte der Navigli in der Innenstadt Mailands wurden zugebaut und sind daher nicht mehr zu sehen.
Wenn die Mailänder über die Navigli sprechen, beziehen sie sich normalerweise auf den Naviglio Pavese und Naviglio Grande, im Süden, wo die Movida liegt ....
Der Naviglio della Martesana wird meist einfach als "La Martesana" bezeichnet, während der Naviglio di Paderno und Naviglio di Bereguardo weit vom Stadtzentrum entfernt sind.
Der älteste Kanal wurde in den Jahren 1177 bis 1257 gebaut und bezieht sein Wasser aus dem Ticino (Tessin). Er ist über 50 km lang und diente als Export- und Importweg zum Lago Maggiore und der Schweiz, z.B. für den Transport der Marmorblöcke, die für den Bau des Mailänder Doms benötigt wurden.
Zu Zeiten des Dombaus zog sich eine Wasserstraße bis in die Innenstadt. Der Name Via Laghetto (Straße am Teich) hinter dem Dom zeugt davon. Heute wird dieser Teil des Naviglio unterirdisch geleitet.
Entlang des Naviglio Grande in Richtung Tessin ziehen sich die Ortschaften Cesano Boscone, Assago, Buccinasco, Corsico, Trezzano sul Naviglio, Gaggiano, Vermezzo und Abbiategrasso, die das Wasser des Naviglio für die Landwirtschaft nutzen.
Typisch sind die alten Häuser sowie die Waschhäuser mit Holzdächern und Handwerkerhäuser, die an vergangene Zeiten erinnern. Heute befinden sich hier Künstlerateliers, Cafés, Restaurants hinter den typischen Fassaden und bieten eine ideale Atmosphäre als abendlichen Treffpunkt für die Mailänder Jugend.
Für Gruppen, die neben der klassischen Führung auch Einblicke in Geschichte und das oben beschrieben Gebiet um Porta Ticinese und Naviglio Grande haben möchten, bieten wir private Führungen mit deutschsprachigem Guide an.
private Führungen: Naviglio Grande und Porta Ticinese
Naviglio Grande und Naviglio Pavese treffen sich im alten Hafenbecken, der Darsena.
Im 14. Jahrhundert erbaut, ist hier die Verbindung zwischen Naviglio Grande und dem 35 km langen Naviglio Pavese, der von Milano über Binasco und Pavia in den Po und weiter in die Adria fließt.
Eine alte Schleuse "Conchetta" wurde am Naviglio Pavese in Gang gesetzt.
Das besondere daran ist der Hydraulikmechanismus, den Leonardo da Vinci zur leichteren Öffnung der Schleusen erfand. Dank einer Simulation wurde die Erfindung Leonardos wieder sichtbar gemacht.
Die Darsena wurde 1603 geschaffen als Warenumschlagplatz und ist wichtigste Verbindung der Navigli.
Der Naviglio Grande fließt in die Darsena, während Naviglio Pavese und Ticinello herausfließen.
Entlang der Darsena findet allwöchentlich samstags der Flohmarkt statt, wo hauptsächlich Second-hand Ware und Antiquitäten angeboten werden.
Von der Darsena gelangt man zu Fuß über Corso di Porta Ticinese und den Parco delle Basiliche ins Stadtzentrum.
Über viele total in Vergessenheit geraten, wurde der Naviglio delle Martesana seit den 1990er Jahren wiederbelebt und seit dem Jahr 2000 wurde Stück für Stück ein breiter Fahrrad- und Fußweg entlang des Naviglio realisiert. Die Fahrt mit dem Fahrrad ist wunderbar (lang, sicher und im Grünen) und an den Wochenenden es ist ein typischer Familienausflug.
Der Naviglio della Martesana bezieht sein Wasser aus dem Fluss Adda, der wiederum aus dem Seitenarm des Comer Sees, dem Lago di Lecco gespeist wird.
Der Naviglio della Martesana fließt durch die Orte Gorgonzola und Cernusco sul Naviglio und verschwindet im Zentrum Mailands bei Garibaldi unter der Stadt.
Entlang des Naviglio della Martesana führt ein beliebter Radweg von Mailand bis zur Adda, wo er entlang der Adda weiter Richtung Norden über das Castello Trezzo sull'Adda und Brivio bis nach Lecco weitergeht.
Eine Fahrradausleihstation (Punto noleggio biciclette) befindet sich u.a. im Park am Naviglio in Cernusco sul Naviglio, ca. 15 min von der Metrohaltestelle entfernt.
Mehr Informationen zum Flusspark Adda und zum Naviglio della Martesana mit den Erfindungen Leonardo da Vincis unter Naturparks in Norditalien.
An Bord des Elektrobootes können Sie eine Fahrt auf dem "Naviglio des Leonardo" genießen. Entdecken Sie ein Stück Mailänder Geschichte, die nach langer Zeit endlich wieder für alle schiffbar wird. Einstiegspunkt und Fahrplan sind an Alzaia Naviglio Grande zu finden.
Vom 19. April bis 30. September dauert die Saison für die Schifffahrt auf dem Naviglio in Milano. Eine gute Gelegenheit, Mailand aus der Wasserperspektive kennenzulernen.
Das Kanalsystem als Schifffahrtsverbindung zwischen dem Lago Maggiore - Ticino und dem Po bis zur Adria hat wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung im Mittelalter beigetragen. Auf diesem Schiffsweg wurden die schweren Marmorblöcke für den Bau des Mailänder Doms vom Lago Maggiore ins Zentrum von Mailand transportiert.
Die Navigli sind wegen der Staumauern und Schleusen nicht durchgängig auf dem Wasserweg befahrbar.
Auf einzelnen Abschnitten besteht entlang der Navigli gibt es in mehreren Orten Anlegestellen.
Bootsfahrten werden in den Sommermonaten auf dem Naviglio Grande und dem Hafenbecken Darsena sowie auf dem Naviglio della Martesana außerhalb Mailands durchgeführt.
Die Bootsfahrt auf dem Naviglio Grande / Darsena dauert zirka eine Stunde. Sie beginnt am Naviglio Grande, führt vorbei an den Häusern des historischen Mailand und unter den alten Brücken in das einstige Hafenbecken Darsena und weiter durch den Naviglio Pavese bis zur Schleuse, an der dank einer Simulation die Erfindungen Leonardo da Vincis zu bewundern sind.
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