Die ältesten Spuren stammen noch aus vorrömischer Zeit. Über einer der Arkaden des “Broletto” befindet sich ein Stein mit einem Relief, das ein Wildschwein darstellt. Es ist eine mythologische Darstellung und war das erste Wahrzeichen des antiken Mediolanum.
Der Sage nach hatte der Kelte Belloveso die Stadt an der Stelle gegründet, an der ihm das magische Tier begegnet war.
Wie jede römische Stadt war das Forum Romanum das Zentrum.
Es befand sich dort, wo heute die Pinakothek Ambrosiana und die Kirche San Sepolco stehen.
Ausgrabungen des antiken Fußbodens aus dem Zeitalter von Augustus unter der Pinakothek Ambrosiana können nur auf besondere Anfragen besichtigt werden.
Mediolanum genoss bereits seinerzeit das Recht auf eine Währung und besaß eine Münze.
Auf einer Fläche von 450 x 85 m befand sich der Circo Mediolanum zur Austragung von sportlichen Wettkämpfen. Der Circus befand sich zwischen den Herrschaftspalästen und der Stadtmauer im westlichen Stadtteil (heute Corso Magenta, Via del Torchio, Via Brisa, Via Cappuccio, Via Circo und Via Morigi. Nur wenige Städte besaßen einen Circus, war dieser doch sehr kostenintensiv in der Unterhaltung und damit Ausdruck einer besonders hohen wirtschaftlichen Kapazität. Von den zwei Türmen des Circus ist noch einer erhalten. Er wurde zum Glockenturm der Kirche San Maurizio Maggiore umfunktioniert.
Teile der Fundamente wurden in Kellern entdeckt und Säulen wurden teilweise in später errichtete Gebäude integriert.
Unterhalb der Gebäude der Mailänder Börse (Palazzo Mezzanotte) und der Camera di Commericio (Palazzo Turati) zwischen Via Meravigli und Piazza Affari stößt man die Grundmauern der Gebäude, die vor 2000 Jahren das römische Theater bildeten.
In den Jahren 31 v.Chr. bis 14 n.Chr. entstand unter Kaiser Augustus das römische Theater Mediolanum in halbrunder Form mit einem Durchmesser von 95 m und einer Höhe von ca. 20 m. Es konnte ca. 8000 Besucher aufnehmen.
Vitruvio, Architekt unter Kaiser Augustus.
Die Ausgrabungen um 1930 förderten u.a. Keramik aus dem 1. Jh. v.Chr., Karaffen für die Ausbewahrung und den Transport von Wein, Gläser und Geldstücke zu Tage. Es ist belegt, dass das römische Theater bis etwa ins 4. Jh. in Betrieb war und man vermutet, dass das Theater unter dem Feldzug Friedrich Barbarossas zerstört wurde.
Im Mittelalter wurden auf dem Gelände und auf den Grundmauern private und religiöse Gebäude errichtet und eine Vereinigung der Handwerker (Näher und Tischler) gründete sich hier.
Die Ausgrabungen des römischen Theaters unter der Camera di Commercio können im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Neben Schautafeln sind die Grundmauern und einige Gegenstände ausgestellt. Anschaulich wird das römische Leben durch Geräusche und Gerüche dargestellt.
Foto Teatro Romano
Außerhalb der römischen Stadtmauern wurde das seinerzeit drittgrößte Amphitheater (nach Rom und Capua) errichtet. Es befand sich in der Nähe der heutigen Porta Ticinese und hatte im 2. und 3 Jh. immense politische und wirtschaftliche Bedeutung. Mit dem Vormarsch des Christentums verlor es seine Bedeutung.
Während eines Angriffs der Barbaren im gotischen Krieg wurde das Amphitheater 538 zerstört und diente danach als Rohstoffquelle für den Bau der Kirche San Lorenzo.
Reste des römischen Amphitheaters wurde 2004 ein archäologischer Park zwischen Via de Amicis und Naviglio und das Museum Antiquarium Alda Levi errichtet.
Die Überreste in Via Brisa belegen den Sitz des Kaisers Massimiano 286 n.Chr. in Mailand. Der Palast umfasste ein ganzes Gebiet mit Wohnunterkünften, Thermen, Gärten und Vergnügungseinrichtungen.
Das Gebiet des kaiserpalastes erstreckte sich von Porta Vercellina (Ecke via San Giovanni sul Muro / Corso Magenta) und Porta Ticinese (Largo Carobbio) und den Straßen Via Santa Maria alla Porta, Santa Maria Fulcorina und Via Torino. Es sind noch Reste des Mosaikfußbodens, die Mauern der Räume, die Grundmauern des Atrio und ein erhöhter Fußboden zusehen, unter dem sich die Heizung befand.
Der Palast des Kaisers Massimiano befand sich in der Nähe der antiken Stadtmauer, die durch den Bau des kaiserlichen Hofes Anfang des 4. Jh. erweitert wurde. Unter Kaiser Massimiano entstanden neben dem Kaiserpalast eine Circus Maximus für Pferde- und Kutschenrennen . Vom Circus sind noch 2 Türme und der Eingang für die Pferde erhalten. Die Eingangstore wurden sind im Archäologischen Museum Mailands zu besichtigen. Später verlegte der Kaiser seinen Sitz nach Ravenna und die Gebäude wurden im jahr 452 vom Hunnenkönig Unni übernommen.
Kaiser Massimiano Erculio ließ die großen Thermen auf einer Fläche von 14500 m² errichten. Man nimmt an, dass die Thermen bei der Invasion Barbarossas 1162 zerstört wurden
Bei Ausgrabungen zu einer Tiefgarage wurden in Largo Corsia dei Servi die Reste der Thermen freigelegt. Der Aufbau der Thermen entsprach dem römischen Vorbild. In der Nähe von Piazza San Babila befinden sich antike Mauerreste der Thermen, die bis zu 1,50 m dick waren.
Bei Ausgrabungen wurde eine Büste von Ercole (Archäologisches Museum) und Fußbodenmosaiken gefunden, die sich in der Kirche San Vito in Pasquirolo befinden.
Eine große Wanne aus rotem ägyptischen Porphyr den Thermen entstammt wahrscheinlich den Thermen. Sie befindet sich heute im Mailänder Dom und dient als Baptisterium.
Wahrscheinlich stammen auch die Colonne di San Lorenzo von den Thermen. Sie wurden im 4. Jd. an ihren heutigen Platz vor der Kirche San Lorenzo Maggiore alle Colonne gebracht.
Unter der Kirche Sant’Austorgio befinden sich Räume mit den Ausgrabungen von Grabstellen aus dem 3. bis 4. Jh. Man nimmt an, dass es sich in dieser Zeit um einen überirdischen Friedhof handelte. Die Toten wurden in Steinsärgen beerdigt. In einigen Särgen wurden Münzen des Kaisers Costanzo II. gefunden.
Es wurde ein Projekt zur Aufwertung der archäologischen Wurzeln Mailands ins leben gerufen, das einen innovativen Rundgang auf den Spuren des antiken Römischen Reiches betrifft.
Eine Art Verkehrsleitsystem mit roten Punkten auf dem Fußweg sind die archäologischen Orte sowie die Gehzeit bis dahin markiert.
Stadtbummel durch in Mailand - vom Geschäftsviertel zu den römischen Ruinen. Hier finden Sie Vorschläge für Touren ohne Führer zu den versteckten Ecken Mailands.